Montag, 30. Juli 2007
Der mit dem Mörderfrontbügel tanzt ... Erfahrungen mit deutschen Behörden
fromrussia, 20:09h
So Ihr Lieben,
Das Schweigen der Lämmer hat ein Ende, neues Futter für den Blog. Seit Ende Mai ist es amtlich, nach langem zähem Kampf wurde der an meinem Geländewagen befindliche und bisher illegale Frontbügel amtlich in den entsprechenden Papieren verewigt. Und das kam so:
Mai 2006
Ich bin für eine Stipvisite in Deutschland und kaufe mir -schnell mal - einen Frontbügel Für meinen Explorer. Das Ding wird sogleich in Hamburg noch montiert, wobei die unteren Halter angeschweißt werden. Das soll sich später noch als Fast-Hindernis herausstellen. Mit dem illegalen Bügel fahre ich schnellstens auf die Fähre und tschüs Deutschland. In Rußland fragt eh niemand nach und haben tut ihn jeder Zweite.
Juni 2006
Der Hamburger schickt mir das - wie er meint - zugehörige Mustergutachten. Ich freue mich - zu früh - das weiß ich heute.
April 2007
Die Fähre spuckt mich in Rostock wieder an Land. Eine der Aufgaben:
TÜV (leicht überfällig - 07.2006 !!!!) und Frontbügel legalisieren. Das Drama nimmt seinen Lauf. Auf dem Mustergutachten steht etwas von einem Aufkleber mittels dessen man den Bügel identifizieren können soll. Trotz intensiver Nachsuche am gesamten Bügel, nix zu finden. Ich schicke ein Foto an die vermeindliche Herstellerfirma. Antwort : Schöner Bügel, nur nicht unser Bügel, toll.
Mai 2007
Ich frage in diversen FORD Explorer Foren nach, von Christian bekomme ich das Gutachten als Datei, danke nochmals Christian an dieser Stelle. Ich weiß jetzt wer der Hersteller ist, es ist die Firma Schmitz & Heisler, vormals in Duisburg ansässig. Mittels Internetsuche (Google hilft) finde ich die neue Adresse. Schmitz & Heisler schickt nochmals ein besser lesbares Mustergutachten.
Ich fahre zur DEKRA schwer bewaffnet mit dem Mustergutachten.
Ergebnis : Es fehlt die ORIGINALUNTERSCHRIFT des Herstellers auf dem Mustergutachten. Nach telefonischer Rücksprache habe ich am nächsten Tag ein ausgedrucktes Mustergutachten *MIT* Originalunterschrift.
Ich fahre wieder zur DEKRA. "Wenn ich Kinder lieben würde, würde ich keinen Frontbügel anbauen." So schallte es mir vom DEKRA Mitarbeiter entgegen. Ich erkläre daß ich meine Enkeltochter abgöttisch liebe und deshalb u.a. einen Frontbügel anbaue. ich fahre nämlich zu 90 % über osteuropäische Straßen - so man sie denn so nennen kann. Auch in Finnland, wo fast jeder zweite Wagen so ein Ding aufweist seien m.E. die Kinder nicht übermächtig dezimiert oder gar ausgestorben. Egal, der Kinderfreund will den nicht vorhandenen Aufkleber sehen, denkste, und daher:
DEKRA die Dritte, Klappe ab... Kamera läuft ...
Ich verfertige ein Schreiben, das beinhaltet, daß an MEINEN Kfz der Bügel Blah Blah Blah .... Schmitz & Heisler siegelt und unterschreibt was das Zeug hält und mit Siegel, Apostille und Unterschrift auf zur Dekra. Wir befinden uns mittlerweile in der zweiten Woche.
Zurück zur Dekra, Das Kfz ist da, der Bügel ist da, das Mustergutachten ist da, das nunmehr freundlicherweise von Bügelhersteller unterschriebene Papier verbindet Kfz und Bügel. Der Gutachter kommt."Oh, wei, der Bügel ist unten nicht angeschraubt, sondern die Befestigungen sind angeschweißt." Als ich erkläre daß der Bügel schon ein Jahr über russische Landstraßen und Schotterstraßen gefahren wurde und es selbst in den hohen Norden geschafft hat ohne abzufallen, da hat er ein Einsehen und fertigt die begehrte Bescheinigung aus und ... ich traue meinen Augen kaum, klebt einen Aufkleber auf den Bügel, auf dem Hersteller und Typnummer steht. Wir schreiben mittlerweile den 23. Mai 2007.
Auf dem Kraftverkehrsamt Salzgitter am nächsten Tag. Tja, aber die Hauptuntersuchung haben Sie noch nicht, da sind noch Mängel, Eintrag in die Fahrzeugpapiere? Nö, so nich. Auf dem Rückweg sagt die Lichtmaschine noch schnell "Tschüs". Mein Entzücken ist unbegrenzt. Nach drei Tagen habe ich eine neue gebrauchte Lima, aber mit Garantie und Thomas vom Explorer Klub baut sie mir auch noch ein. Hätte ich mich auf die Firma mit dem Pflaumenlogo verlassen hätte ich das 5-fache bezahlt und auch noch 10 Tage auf das Teil warten dürfen, ich liebe mein Ford-Explorer-Freunde-Board.
Zurück zur Dekra zwecks Mängelbeseitigung. FORD muß die Ersatzteile erst bestellen. Gibt es überhaupt noch irgendetwas - außer Toilettenpapier bei ALDI - das man in Deutschland nicht bestellen muß?
Drei Tage später, der erste Teil der Ersatzteile ist geliefert, der obere Querlenker soll bald (???) kommen.
Querlenker und Stabibuchsen sind da und eingebaut, zurück zur DEKRA. In der Zwischenzeit habe ich auch noch die bemängelte rechte Nebellampe wieder flottbekommen nachdem ich einige Eßlöffel matschigen und salzigen russischen Straßenschlamms entfernt und die Kontakte in der Lampe wieder funktionsfähig gemacht habe.
Der Prüfer gibt sein ok am Abend.
31. Mai 2007
Auf dem KVA in Salzgitter reiche ich alle Papiere über den Tresen, zwischenzeitlich habe ich beim Warten auf den Aufruf auch die Bescheinigung über meine amerikanische Hängerkupplung in all den Unterlagen gefunden. Im Fahrzeugschein steht sie allerdings nicht, nur im alten Kfz-Brief, toll.
Die Sachbearbeiterin verfällt ins Grübeln, wir haben alles, Hauptuntersuchung, alten Brief, neuen Brief und die Unterlagen über den Bügel nebst DEKRA-Bescheinigung.
Bei der Durchsicht meiner Papiere stellt sie allerdings fest, daß unter Ziffer 33 etwas völlig anderes steht als in den anderen Unterlagen (alter Brief und neuer Brief). Sie berichtigt alles, ich zahle 11 Euronen und 20 Kopeken. Nach weiteren zwanzig Minuten Wartens erhalte ich an einem anderen Schalter die neuen Papiere MIT dem Eintrag des Bügels und nunmehr auch der Hängerkupplung, ich kann mein Glück kaum fassen. Und nun ... kann ich mittels meines Kampfhundautos und mit dem Mörderbügel ausgerüstet alles über den Haufen fahren was sich auf der Straße befindet, Greise, Säuglinge, Kleinkinder Haustiere und freilebende Tiere.
Fazit : Schließt alle diese Personen und Tiere noch bis zum Dienstag Abend 22.30 weg, erst dann steht mein Kamikaze-Fahrzeug auf der Fähre nach Finnland von wo ich zu weiteren Untaten nach Rußland aufbrechen werde. Man wird mir dann ggf. zwar Mord oder Totschlag oder fahrlässige Tötung vorwerfen können, aber zumindest jetzt ausgeführt mittels eines legalen Frontbügels.
Werner
Das Schweigen der Lämmer hat ein Ende, neues Futter für den Blog. Seit Ende Mai ist es amtlich, nach langem zähem Kampf wurde der an meinem Geländewagen befindliche und bisher illegale Frontbügel amtlich in den entsprechenden Papieren verewigt. Und das kam so:
Mai 2006
Ich bin für eine Stipvisite in Deutschland und kaufe mir -schnell mal - einen Frontbügel Für meinen Explorer. Das Ding wird sogleich in Hamburg noch montiert, wobei die unteren Halter angeschweißt werden. Das soll sich später noch als Fast-Hindernis herausstellen. Mit dem illegalen Bügel fahre ich schnellstens auf die Fähre und tschüs Deutschland. In Rußland fragt eh niemand nach und haben tut ihn jeder Zweite.
Juni 2006
Der Hamburger schickt mir das - wie er meint - zugehörige Mustergutachten. Ich freue mich - zu früh - das weiß ich heute.
April 2007
Die Fähre spuckt mich in Rostock wieder an Land. Eine der Aufgaben:
TÜV (leicht überfällig - 07.2006 !!!!) und Frontbügel legalisieren. Das Drama nimmt seinen Lauf. Auf dem Mustergutachten steht etwas von einem Aufkleber mittels dessen man den Bügel identifizieren können soll. Trotz intensiver Nachsuche am gesamten Bügel, nix zu finden. Ich schicke ein Foto an die vermeindliche Herstellerfirma. Antwort : Schöner Bügel, nur nicht unser Bügel, toll.
Mai 2007
Ich frage in diversen FORD Explorer Foren nach, von Christian bekomme ich das Gutachten als Datei, danke nochmals Christian an dieser Stelle. Ich weiß jetzt wer der Hersteller ist, es ist die Firma Schmitz & Heisler, vormals in Duisburg ansässig. Mittels Internetsuche (Google hilft) finde ich die neue Adresse. Schmitz & Heisler schickt nochmals ein besser lesbares Mustergutachten.
Ich fahre zur DEKRA schwer bewaffnet mit dem Mustergutachten.
Ergebnis : Es fehlt die ORIGINALUNTERSCHRIFT des Herstellers auf dem Mustergutachten. Nach telefonischer Rücksprache habe ich am nächsten Tag ein ausgedrucktes Mustergutachten *MIT* Originalunterschrift.
Ich fahre wieder zur DEKRA. "Wenn ich Kinder lieben würde, würde ich keinen Frontbügel anbauen." So schallte es mir vom DEKRA Mitarbeiter entgegen. Ich erkläre daß ich meine Enkeltochter abgöttisch liebe und deshalb u.a. einen Frontbügel anbaue. ich fahre nämlich zu 90 % über osteuropäische Straßen - so man sie denn so nennen kann. Auch in Finnland, wo fast jeder zweite Wagen so ein Ding aufweist seien m.E. die Kinder nicht übermächtig dezimiert oder gar ausgestorben. Egal, der Kinderfreund will den nicht vorhandenen Aufkleber sehen, denkste, und daher:
DEKRA die Dritte, Klappe ab... Kamera läuft ...
Ich verfertige ein Schreiben, das beinhaltet, daß an MEINEN Kfz der Bügel Blah Blah Blah .... Schmitz & Heisler siegelt und unterschreibt was das Zeug hält und mit Siegel, Apostille und Unterschrift auf zur Dekra. Wir befinden uns mittlerweile in der zweiten Woche.
Zurück zur Dekra, Das Kfz ist da, der Bügel ist da, das Mustergutachten ist da, das nunmehr freundlicherweise von Bügelhersteller unterschriebene Papier verbindet Kfz und Bügel. Der Gutachter kommt."Oh, wei, der Bügel ist unten nicht angeschraubt, sondern die Befestigungen sind angeschweißt." Als ich erkläre daß der Bügel schon ein Jahr über russische Landstraßen und Schotterstraßen gefahren wurde und es selbst in den hohen Norden geschafft hat ohne abzufallen, da hat er ein Einsehen und fertigt die begehrte Bescheinigung aus und ... ich traue meinen Augen kaum, klebt einen Aufkleber auf den Bügel, auf dem Hersteller und Typnummer steht. Wir schreiben mittlerweile den 23. Mai 2007.
Auf dem Kraftverkehrsamt Salzgitter am nächsten Tag. Tja, aber die Hauptuntersuchung haben Sie noch nicht, da sind noch Mängel, Eintrag in die Fahrzeugpapiere? Nö, so nich. Auf dem Rückweg sagt die Lichtmaschine noch schnell "Tschüs". Mein Entzücken ist unbegrenzt. Nach drei Tagen habe ich eine neue gebrauchte Lima, aber mit Garantie und Thomas vom Explorer Klub baut sie mir auch noch ein. Hätte ich mich auf die Firma mit dem Pflaumenlogo verlassen hätte ich das 5-fache bezahlt und auch noch 10 Tage auf das Teil warten dürfen, ich liebe mein Ford-Explorer-Freunde-Board.
Zurück zur Dekra zwecks Mängelbeseitigung. FORD muß die Ersatzteile erst bestellen. Gibt es überhaupt noch irgendetwas - außer Toilettenpapier bei ALDI - das man in Deutschland nicht bestellen muß?
Drei Tage später, der erste Teil der Ersatzteile ist geliefert, der obere Querlenker soll bald (???) kommen.
Querlenker und Stabibuchsen sind da und eingebaut, zurück zur DEKRA. In der Zwischenzeit habe ich auch noch die bemängelte rechte Nebellampe wieder flottbekommen nachdem ich einige Eßlöffel matschigen und salzigen russischen Straßenschlamms entfernt und die Kontakte in der Lampe wieder funktionsfähig gemacht habe.
Der Prüfer gibt sein ok am Abend.
31. Mai 2007
Auf dem KVA in Salzgitter reiche ich alle Papiere über den Tresen, zwischenzeitlich habe ich beim Warten auf den Aufruf auch die Bescheinigung über meine amerikanische Hängerkupplung in all den Unterlagen gefunden. Im Fahrzeugschein steht sie allerdings nicht, nur im alten Kfz-Brief, toll.
Die Sachbearbeiterin verfällt ins Grübeln, wir haben alles, Hauptuntersuchung, alten Brief, neuen Brief und die Unterlagen über den Bügel nebst DEKRA-Bescheinigung.
Bei der Durchsicht meiner Papiere stellt sie allerdings fest, daß unter Ziffer 33 etwas völlig anderes steht als in den anderen Unterlagen (alter Brief und neuer Brief). Sie berichtigt alles, ich zahle 11 Euronen und 20 Kopeken. Nach weiteren zwanzig Minuten Wartens erhalte ich an einem anderen Schalter die neuen Papiere MIT dem Eintrag des Bügels und nunmehr auch der Hängerkupplung, ich kann mein Glück kaum fassen. Und nun ... kann ich mittels meines Kampfhundautos und mit dem Mörderbügel ausgerüstet alles über den Haufen fahren was sich auf der Straße befindet, Greise, Säuglinge, Kleinkinder Haustiere und freilebende Tiere.
Fazit : Schließt alle diese Personen und Tiere noch bis zum Dienstag Abend 22.30 weg, erst dann steht mein Kamikaze-Fahrzeug auf der Fähre nach Finnland von wo ich zu weiteren Untaten nach Rußland aufbrechen werde. Man wird mir dann ggf. zwar Mord oder Totschlag oder fahrlässige Tötung vorwerfen können, aber zumindest jetzt ausgeführt mittels eines legalen Frontbügels.
Werner