Donnerstag, 17. Januar 2008
Murksdeutsch ... vom Entsorgungspark zum Intensivtäter
Oh Gott, ab und zu ist es nicht gerade besonders erheiternd die Deutsche Welle im Fernsehen zu sehen. Da war doch unlängst ein Bericht über jugendliche Gewalttäter in Deutschland. Unter dem Signum des Wahlkampfes in Hessen fühlt sich Roland Koch berufen "Law and order" zu propagieren. Ok, soll er, er ist ja auch durch das grundgesetzlich verbriefte Meinungsfreiheitsrecht geschützt, so wie ich auch. Jugendliche Gewalttäter sollten früher zur Verantwortung gezogen werden, so seine Meinung, wenn ich das recht verstanden habe. Darüber kann man streiten. Aus meiner juristischen Ausbildungszeit vermeine ich mich noch schwach erinnern zu können daß staatliche Verwahranstalten der denkbar schlechteste Ort sind um nachhaltige Erziehungserfolge zu zeitigen.

Und eben in diesem Zusammenhang fiel dann auch das Wort "Intensivtäter". Und da habe ich mich dann gefragt was wohl ein Intensivtäter sein könnte. Bisher konnte ich keine nachhaltige Antwort finden. Ist der ein Intensivtäter der "intensiv" auf das Opfer einwirkt? Also z.B. die Jugendlichen die unlängst in München einen Rentner nur deshalb krankenhausreif geschlagen haben weil der sich das Rauchen in der U-Bahn verbat? Daß diese Jugendlich wohl nichtdeutscher Staatsangehörigkeit waren sei nur am Rande vermerkt.

Oder ist der ein Intensivtäter dessen Handeln besonders intensive Folgen für die Gesellschaft aller hat? Dann wären vielleicht auch die Täter als Intensivtäter zu betrachten, die mittels Geld das Rad der Wirtschaft schmierten. Da würde mir dann SIEMENS und VW einfallen. Intensivtäter Peter Hartz?

Nachdem wir schon vor Jahren durch den "Entsorgungspark" - sprich über eine Atommüllhalde - wandern konnten und dabei sich auch der Blick auf den einen oder anderen "Problembären" eröffnete, sind wir jetzt beim "Intensivtäter" gelandet. Die deutsche Sprache mausert sich mehr und mehr vom Kommunikationsmittel, also dem Mittel um zu kommunizieren, zum Verschleierungsinstrument. Speiübel könnte einem da werden.

Wer sich über fehlende Demokratie in anderen Ländern aufregt, so z.B. über die Wahlen in Rußland, der sollte erst mal vor der eigenen Haustür kehren und eine Sprache nutzen die das was da ist auch genau benennt. Dazu gehören weder "Problembären" noch "Entsorgungsparks" und schon garnicht "Intensivtäter". Gesetzesbrecher sind Gesetzesbrecher, Atommüllhalden werden auch als "Park" nicht schöner. "Kernkraft" wird nicht aus Kirschkernen gewonnen sondern aus Uran, Plutonium und anderen Substanzen die gemeinhin als "Atom" bekannt sind. Und den "Problembären" schicken wir wohl besser dahin wo er hergekommen ist, zum Problembärvater Edmund Stoiber, der jetzt eine Unterkunft in Brüssel gefunden hat, damit er nicht zu Tagessätzen des "Intensivtäters" Peter Hartz sein Dasein fristen muß.

Und das noch ganz zum Schluß: Wer sich als nichtdeutscher Staatsangehöriger nachhaltig gegen die Gesetze seines Gastlandes vergeht, der sollte damit rechnen müssen das Land verlassen zu müssen. Das sagt einer, der ebenfalls als "Ausländer" in einem Gastland aufenthältlich ist.

... link


Add to Technorati Favorites