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Sonntag, 25. Februar 2007
Der Guide Michelin a la Russe
fromrussia, 20:10h
Im Laufe der Zeit komme ich in das eine oder andere Restaurant oder das eine oder andere Hotel. In der Rubrik "Hotels Restaurants" könnt Ihr meine Erfahrungen nachlesen und ... falls Ihr in Rußland jemals sein solltet auch selber überprüfen. Zukünftig werde ich mein GPS Gerät mitnehmen um die genauen Koordinaten auch auf dem Blog abzulegen.
Also hier ist er, der "Guide Michelin a la Russe" in der Rubrik "Hotels Restaurants". Viel Spaß damit
Also hier ist er, der "Guide Michelin a la Russe" in der Rubrik "Hotels Restaurants". Viel Spaß damit
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Samstag, 24. Februar 2007
Von Extremistentreffen, dem "Tag der Vaterlandsverteidiger" und russischer Zoologie
fromrussia, 21:56h
Nein, hier soll nicht geredet werden von Bin Laden oder dem Konflikt im Kaukasus. Die Extremisten von denen hier zu erzählen ist, sind die russischen Anhänger der sog. „Extremsportarten“.
Dazu zählen u. a. Snowboarding dem man hier nachgehen kann. Ein Snowboard geeignetes Gelände, Chyprianovka, befindet sich ca. eine halbe Autostunde von Tver entfernt und wer kein Auto hat, der kommt auch mit der Bahn dorthin. Weiterhin gehört zu diesen Sportarten auch Kiting, also Ski- oder Snowboardfahren mittels eines Gleitschirmes, sowie Deltaplaning, also Drachenflug mit Motorkraft oder auch die Nutzung von Gleitfallschirmen mittels Motorkraft. Das sieht dann aus als ob Karlson mal zu Besuch vom Dach gekommen wäre.
Am Wochenende hatten sich die Anhänger dieser Zunft in Konakova, ca. 120 Km nordwestlich von Moskau am Ufer der zugefrorenen Wolga getroffen. Zu den Programmpunkten gehörten u.a. ein Marathonkitingrennen, Konakova - Dubna - Konakova bei dem die Teilnehmer sich auf Skiern oder Snowboards mittels Gleitschirm vom Wind ziehen ließen. Die Distanz mehr als 40 Km. Letztlich kein Wunder daß sich die „Extremisten“ hier trafen, hieß doch ein benachbartes Dorf „Karl Marx“.
Karl Marx war allerdings trotz intensiver Suche unter den Teilnehmern nicht auszumachen.
Außerdem war gestern der „Tag der Roten Armee“ oder „Tag der Sowjetarmee“. Und seit es weder „Rote Armeen“ gibt in Rußland noch „Sowjetstreitkräfte“ zu haben sind, seit dem heißt der Tag „Tag der Vaterlandsverteidiger“ und so konnte ich, obwohl bekennender Kriegsdienstverweigerer, den Tag mitfeiern. Dieser Tag, der immer am 23. Februar begangen wird, ist so etwas wie „Vatertag auf Russisch“. M.a.W. die Frauen verwöhnen die Männer, es gibt kleine Geschenke, kalte Buffets und alles in allem ist es ein - für die Männer - sehr schöner Tag.
Das Fernsehen überschlägt sich in patriotischen Sendungen, vorzugsweises Thema, „unsere Jungs“ und die Armee, wer hätte es gedacht. Auch der Präsident hielt eine Lobrede auf die bewaffneten Kräfte im Rahmen einer offiziellen Feierstunde die dann in eine Fernsehshow überging.
Den „Vaterlandsverteidigungstag“ nutzten einige kreative russische Fernfahrer auf ihre Art indem sie auf der Trasse Moskau - Chabarovsk um kurzerhand ein nicht genehmigtes Lkw-Rennen organisierten und durchführten. Daher war die Trasse für einige Stunden blockierten. Man stelle sich das mal auf der Autobahn Berlin - Hannover vor. Aber die Russen neigen eben schon ab und zu mal zu „Extremsport“. Die Polizei störte bald die Veranstaltung und löste sie einfach auf. Jetzt ist allerdings schon klar daß es ein offizielles Brummi-Rennen auf der besagten Trasse geben wird, am 8. März, dem Frauentag. Ob das Rennen zu Ehren der russischen Frauen ausgetragen werden wird, ist noch unklar. Klar ist nur, daß das Rennen im Bezirk Irkutsk stattfinden wird.
Die Männer sollten sich in der Zwischenzeit nicht allzu sehr ausruhen. Am 8. März kommt der „Internationale Frauentag“, der wohl nur noch in der ehemaligen Sowjetunion gefeiert wird und weil die ja bekanntlich in zahlreiche eigenständige Staaten zerfallen ist, darf man das Attribut „International“ wohl weiterhin zu Recht benutzen.
Und das sei noch als Abschluß erwähnt. Alle reden in der westlichen Politik vom „Russischen Bären“ wenn über Rußland geredet wird. Und in früheren Zeiten konnte man die Bewohner westlicher Staaten auch gut mit diesem „Russischen Bären“ das Fürchten lehren. Aus eigener gestriger Erfahrung kann ich allerdings sagen, schlimmer als der russische Bär ist der russische Kater. Dann bis zum nächsten Wochenende wenn wir uns der Frage zuwenden, was gibt es im russischen Supermarkt und was kostet der Spaß?
Dazu zählen u. a. Snowboarding dem man hier nachgehen kann. Ein Snowboard geeignetes Gelände, Chyprianovka, befindet sich ca. eine halbe Autostunde von Tver entfernt und wer kein Auto hat, der kommt auch mit der Bahn dorthin. Weiterhin gehört zu diesen Sportarten auch Kiting, also Ski- oder Snowboardfahren mittels eines Gleitschirmes, sowie Deltaplaning, also Drachenflug mit Motorkraft oder auch die Nutzung von Gleitfallschirmen mittels Motorkraft. Das sieht dann aus als ob Karlson mal zu Besuch vom Dach gekommen wäre.
Am Wochenende hatten sich die Anhänger dieser Zunft in Konakova, ca. 120 Km nordwestlich von Moskau am Ufer der zugefrorenen Wolga getroffen. Zu den Programmpunkten gehörten u.a. ein Marathonkitingrennen, Konakova - Dubna - Konakova bei dem die Teilnehmer sich auf Skiern oder Snowboards mittels Gleitschirm vom Wind ziehen ließen. Die Distanz mehr als 40 Km. Letztlich kein Wunder daß sich die „Extremisten“ hier trafen, hieß doch ein benachbartes Dorf „Karl Marx“.
Karl Marx war allerdings trotz intensiver Suche unter den Teilnehmern nicht auszumachen.
Außerdem war gestern der „Tag der Roten Armee“ oder „Tag der Sowjetarmee“. Und seit es weder „Rote Armeen“ gibt in Rußland noch „Sowjetstreitkräfte“ zu haben sind, seit dem heißt der Tag „Tag der Vaterlandsverteidiger“ und so konnte ich, obwohl bekennender Kriegsdienstverweigerer, den Tag mitfeiern. Dieser Tag, der immer am 23. Februar begangen wird, ist so etwas wie „Vatertag auf Russisch“. M.a.W. die Frauen verwöhnen die Männer, es gibt kleine Geschenke, kalte Buffets und alles in allem ist es ein - für die Männer - sehr schöner Tag.
Das Fernsehen überschlägt sich in patriotischen Sendungen, vorzugsweises Thema, „unsere Jungs“ und die Armee, wer hätte es gedacht. Auch der Präsident hielt eine Lobrede auf die bewaffneten Kräfte im Rahmen einer offiziellen Feierstunde die dann in eine Fernsehshow überging.
Den „Vaterlandsverteidigungstag“ nutzten einige kreative russische Fernfahrer auf ihre Art indem sie auf der Trasse Moskau - Chabarovsk um kurzerhand ein nicht genehmigtes Lkw-Rennen organisierten und durchführten. Daher war die Trasse für einige Stunden blockierten. Man stelle sich das mal auf der Autobahn Berlin - Hannover vor. Aber die Russen neigen eben schon ab und zu mal zu „Extremsport“. Die Polizei störte bald die Veranstaltung und löste sie einfach auf. Jetzt ist allerdings schon klar daß es ein offizielles Brummi-Rennen auf der besagten Trasse geben wird, am 8. März, dem Frauentag. Ob das Rennen zu Ehren der russischen Frauen ausgetragen werden wird, ist noch unklar. Klar ist nur, daß das Rennen im Bezirk Irkutsk stattfinden wird.
Die Männer sollten sich in der Zwischenzeit nicht allzu sehr ausruhen. Am 8. März kommt der „Internationale Frauentag“, der wohl nur noch in der ehemaligen Sowjetunion gefeiert wird und weil die ja bekanntlich in zahlreiche eigenständige Staaten zerfallen ist, darf man das Attribut „International“ wohl weiterhin zu Recht benutzen.
Und das sei noch als Abschluß erwähnt. Alle reden in der westlichen Politik vom „Russischen Bären“ wenn über Rußland geredet wird. Und in früheren Zeiten konnte man die Bewohner westlicher Staaten auch gut mit diesem „Russischen Bären“ das Fürchten lehren. Aus eigener gestriger Erfahrung kann ich allerdings sagen, schlimmer als der russische Bär ist der russische Kater. Dann bis zum nächsten Wochenende wenn wir uns der Frage zuwenden, was gibt es im russischen Supermarkt und was kostet der Spaß?
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Sonntag, 18. Februar 2007
Nun aber ... Your comments please
fromrussia, 23:11h
Ab heute darf "gemeckert" werden, äh kommentiert werden. Aber nur wer angemeldet ist, gelle?
Schöne neue Woche Euch allen
Schöne neue Woche Euch allen
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Schluß mit feiern ... nur noch ein ganz kleines Fest ... Maslenitsa
fromrussia, 22:21h
Heute war es soweit. Es war der letzte Tag der Pfannkuchenwoche „Maslenitsa“. Das Fest, das dem Karneval im Westen ähnlich ist, wird in Rußland überall gefeiert, so auch in Tver. Während der Maslenitsawoche, die sieben Wochen vor dem Osterfest liegt, lädt man Freunde und Familienangehörige und Arbeitskollegen zum Pfannkuchenessen ein. Ganz Wissende haben sogar eine festgelegte Ordnung wer wann einzuladen ist.
Die Hausfrauen überbieten sich im Zubereiten der verschiedensten Arten von Pfannkuchen und der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Nach dem Ablauf der Maslenitsawoche beginnt das „Große Fasten“ während dessen die Rechtgläubigen weder Fisch noch Fleisch noch Eier noch Milchprodukte zu sich nehmen. Sehr löblich nach dem Schlemmen während des Jahreswechsels und sicher gut für die Figur. Ich kenne aber kaum jemanden der sich daran hält.
Ganz Tver war daher auf den Beinen um im Stadtpark am Wolgaufer zu feiern. Überall waren Buden aufgebaut in denen man Schaschlik oder Pfannkuchen kaufen konnte. Alles mampfte als ob es morgen nichts mehr gibt. Das örtliche Radio hatte einen Übertragungswagen aufgebaut der russische Folklore spielte und um den herum die Leute tanzten. An anderer Stelle probierte sich die Jugend darin einen ca. 10 m hohen Mast empor zu klettern um einen dort an der Spitze befestigten Beutel mit einem Preis zu ergattern. Meist reichte die Kraft aber nur für die ersten 5 Meter und unter dem Gejohle der Menge rutschen die Kämpfer wieder Richtung Erde.
Eine große Strohpuppe, die Chuchila, war am Wolgaufer aufgestellt und wartete darauf angezündet zu werden. Die Puppe, die den Winter symbolisiert, wird verbrannt und mit ihr alle Sorgen, alles Böse und alles was man sonst so loswerden will. Alles in allem waren alle gut drauf. Na dann, auf zum Fasten. In sieben Wochen haben wir alles überstanden.
Ach ja, und hier ein Pfannkuchenrezept
Man mache einen salzigen Pfannkuchenteig (siehe Euer Kochbuch).
Dann fülle man den Pfannkuchen mit einer Füllung die wie folgt zubereitet wird:
500 g Geflügelherzen / Kann auch Schwein sein
1 - 2 Tassen gekochten Reis
1 große Zwiebel
Salz und Pfeffer
Schmand oder Creme fraiche (1 Becher)
Ein Esslöffel Öl
Die Zwiebel in kleine Würfel schneiden und die Würfel im Öl glasig schmoren
Das Herz klein geschnitten hinzufügen und alles schmoren bis das Herz gar ist. Mit Pfeffer und Salz (und bei Lust und Laune auch mit anderen Gewürzen) abschmecken. Dann das Ganze durch einen Fleischwolf drehen. Den Reis zufügen. Und damit die frischen Pfannkuchen füllen. Dazu Schmand oder Creme fraiche auf die Pfannkuchen geben und am besten heiß servieren. Sehr lecker, sehr kalorienreich. Genau das Richtige für den Winter.
Dazu ein bis zwei Gläschen guten Wodkas
Guten Appetit ... und nicht vergessen, ab morgen wird gefastet ...
Die Hausfrauen überbieten sich im Zubereiten der verschiedensten Arten von Pfannkuchen und der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Nach dem Ablauf der Maslenitsawoche beginnt das „Große Fasten“ während dessen die Rechtgläubigen weder Fisch noch Fleisch noch Eier noch Milchprodukte zu sich nehmen. Sehr löblich nach dem Schlemmen während des Jahreswechsels und sicher gut für die Figur. Ich kenne aber kaum jemanden der sich daran hält.
Ganz Tver war daher auf den Beinen um im Stadtpark am Wolgaufer zu feiern. Überall waren Buden aufgebaut in denen man Schaschlik oder Pfannkuchen kaufen konnte. Alles mampfte als ob es morgen nichts mehr gibt. Das örtliche Radio hatte einen Übertragungswagen aufgebaut der russische Folklore spielte und um den herum die Leute tanzten. An anderer Stelle probierte sich die Jugend darin einen ca. 10 m hohen Mast empor zu klettern um einen dort an der Spitze befestigten Beutel mit einem Preis zu ergattern. Meist reichte die Kraft aber nur für die ersten 5 Meter und unter dem Gejohle der Menge rutschen die Kämpfer wieder Richtung Erde.
Eine große Strohpuppe, die Chuchila, war am Wolgaufer aufgestellt und wartete darauf angezündet zu werden. Die Puppe, die den Winter symbolisiert, wird verbrannt und mit ihr alle Sorgen, alles Böse und alles was man sonst so loswerden will. Alles in allem waren alle gut drauf. Na dann, auf zum Fasten. In sieben Wochen haben wir alles überstanden.
Ach ja, und hier ein Pfannkuchenrezept
Man mache einen salzigen Pfannkuchenteig (siehe Euer Kochbuch).
Dann fülle man den Pfannkuchen mit einer Füllung die wie folgt zubereitet wird:
500 g Geflügelherzen / Kann auch Schwein sein
1 - 2 Tassen gekochten Reis
1 große Zwiebel
Salz und Pfeffer
Schmand oder Creme fraiche (1 Becher)
Ein Esslöffel Öl
Die Zwiebel in kleine Würfel schneiden und die Würfel im Öl glasig schmoren
Das Herz klein geschnitten hinzufügen und alles schmoren bis das Herz gar ist. Mit Pfeffer und Salz (und bei Lust und Laune auch mit anderen Gewürzen) abschmecken. Dann das Ganze durch einen Fleischwolf drehen. Den Reis zufügen. Und damit die frischen Pfannkuchen füllen. Dazu Schmand oder Creme fraiche auf die Pfannkuchen geben und am besten heiß servieren. Sehr lecker, sehr kalorienreich. Genau das Richtige für den Winter.
Dazu ein bis zwei Gläschen guten Wodkas
Guten Appetit ... und nicht vergessen, ab morgen wird gefastet ...
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